Industriegebiet Nord soll Green Industry Park werden

Nachhaltig und ressourceneffizient

Ziel einer neuen Initiative von Stadt, Badenova, FWTM und Fraunhofer ISE ist es, das größte Freiburger Industriegebiet in ein nachhaltiges, energie- und ressourceneffizientes Industriegebiet - einen Green Industry Park - mit bundesweitem Modellcharakter zu entwickeln. Klimaschutz und Ressourcenschonung spielen inzwischen auch bei vielen Unternehmen eine wichtige Rolle. Denn die ambitionierten Freiburger Klimaschutzziele von minus 40 Prozent CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 können nicht allein durch die Stadtverwaltung erreicht werden. Sie erfordern das Engagement aller Energieverbraucher in der Stadt, neben den Bürgerinnen und Bürgern also auch des Gewerbes und der Industrie. Beim Klimaschutz lag der Fokus bislang vor allem bei den privaten Haushalten und Gebäuden. Aber Industrie und Gewerbe sind weitere wichtige Akteure, vor allem im Bereich der Energieeffizienz. Quartierskonzepte sind in Freiburg auf dem Vormarsch. Neben „Energiequartier Haslach“ und „Kraftwerk Wiehre“ wird für das Industriegebiet Nord als eines der ersten großen Industriegebiete in Deutschland ein eigenes Klimaschutzkonzept erstellt. Dieses Konzept wird zu 50 Prozent von der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Umwelt gefördert, die anderen 50 Prozent finanziert das städtische Umweltschutzamt. Damit übernimmt Freiburg auch hier eine bundesweite Vorreiterrolle. Die Stadt investiert und die Unternehmen profitieren. Erste Erfahrungen im betrieblichen Umweltschutz hat die Verwaltung bereits mit dem seit vier Jahren laufenden Projekt „Ecofit“ machen können, hier werden Freiburger Unternehmen in ihrem Klimaschutz- und Einsparmanagement begleitet und unterstützt. Im ältesten Freiburger Industriegebiet gibt es bereits viele beispielhafte Projekte, beispielsweise die Holzpelletanlage von Pfizer, das Blockheizkraftwerk (BHKW) bei Micronas, die Fotovoltaikanlage am Eichelbuck oder die E-Mobilität bei Ikea. Der erste Schritt zum grünen Industriegebiet ist eine Datenerhebung bei den ansässigen Unternehmen, um eine Übersicht über die Energieströme zu bekommen: wo wird was verbraucht, wo wird Energie produziert, wo fällt Abwärme an. In einem zweiten Schritt soll geprüft werden, ob sich diese Energieströme optimieren lassen. So könnte beispielsweise die überschüssige Abwärme eines Betriebs beim benachbarten Unternehmen eine Halle heizen. Das Ergebnis der Daten soll ein Maßnahmenkatalog sein, aus dem ersichtlich ist, welche Maßnahmen wo und mit welcher Priorität angegangen werden können. Das beinhaltet sowohl eine Analyse der vorhandenen Energieinfrastruktur als auch die Entwicklung geeigneter Klimaschutzmaßnahmen sowie die Vernetzung bestehender und der Anschub neuer, innovativer Projekte. Ziel ist, dass Unternehmen von stabilen oder sinkenden Betriebskosten profitieren und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Die Badenova als erfahrener Partner im Innovations- und Ökologiemanagement unterstützt die Stadt mit der Erstellung des Klimaschutzkonzepts, das Fraunhofer-ISE entwickelt Konzepte, wie der Umbau erfolgen kann und berät bei der Entwicklung innovativer Projekte und die FWTM ist das Bindeglied zu den ansässigen Unternehmen und wird ein starkes Netzwerk mit kompetenten Partnern aufbauen. Damit soll das Industriegebiet Nord zu einem nachhaltigen und ressourceneffizienten Industriegebiet mit bundesweitem Modellcharakter werden.
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